West- und Mittelungarn

Der Westen von Ungarn


Nach unserer Durchfahrt durch Österreich erreichen wir am Abend endlich Ungarn. Der Unterschied zu Österreich könnte nicht grösser sein. Die Häuser wirken verlottert und baufällig, die Strassen sind in einem eher schlechten Zustand aber immer noch gut zu fahren. Wir machen den ersten Halt am Rande des Örségi Nemzeti Park und geniessen eine ruhige Nacht abgeschieden von jeglicher Zivilastion.

Hévìz


Nach einer ruhigen Nacht fahren wir ca. 2 Stunden Richtung Hévìz zu grössten Thermalsee der Welt.

Das Wasser des 4,4 Hektar grossen Sees tauscht sich auf natürliche Weise alle drei Tage komplett aus – es fliesst aus Hévìz durch den Fluss Zala schliesslich in den Balaton hinein. Im See von Hévìz fällt die Wassertemperatur auch im Winter nicht unter 24 Grad. Bei uns hatte der See bei Einfluss 36°C und bei Ausfluss 32°C. Wir waren schon etwas beeindruckt von der Grösse, so gross hatten wir uns den See nicht vorgestgellt. Der Abfluss fliesst durch unseren Campingplatz und erst später entdeckten wir, dass viele Einheimische nicht den Eintritt ins Bad bezahlen sondern im Abfluss das Bad geniessen. 

Das Dorf Hévìz ist hübsch aber sehr klein.

Mit unseren Velos fahren wir zum Weinberg Egregyi Szőlőhegy. Essen dort mit toller Aussicht auf die liebliche Hügellandschaft, werden dann aber von einem Gewitter überrascht, so dass wir die Heimfahrt nicht trocken schaffen. (Zum Glück war der Regen warm)

Keszthely

Selbstbewusst nennt man sich hier „Hauptstadt des Balaton“. Festetics-Schloss - Die Familie dieses Namens residierte gut 200 Jahre lang in diesem Bauwerk. Das Schlösschen mit seinem gepflegten Garten und den getrimmten Büschen sind sehr schön und eine Besichtigung wert. Zur Zeit seiner Eröffnung Mitte des 18. Jahrhunderts bestand der Palast aus 34 Säle und einen Barockgarten. Der Wiener Architekt Viktor Rumpelmayer war es dann, der die Anlage bis 1887 ausbaute und ihr ihre heutige Hufeisenform sowie den neobarocken Stil gab. Die Zahl der Räume verdreifachte sich,der markante weisse Turm kam hinzu.

Tapolca

Kurz hinter Szigliget führt eine schmale Strasse hinauf in das nur wenige Kilometer entfernte Städtchen Tapolca. Es besitzt keine besonders malerische Innenstadt, aber einen hübschen Mühlenteich, an dem man wunderbar etwas essen oder einfach nur einen Kaffee trinken kann.

Zu Tapolca gehört vor allem aber die „Seehöhle“. Die etwas über drei Kilometer lange Höhle wurde erst vor gut 100 Jahren entdeckt und steht seit 1982 unter besonderem Schutz. Tropfungsteine gibt es hier keine, Fledermäuse auch nicht. Spannend sei eine Rundfahrt durch die Seehöhle dennoch, auch wegen der stets 20 Grad warmen Luft mit 100% Luftfeuchtigkeit und einem hohen Ca-Ionengehalt – gut gegen Erkrankungen der Atemwege. Leider waren wir um 13 Uhr bereits zu spät, alle Eintritte für den Tag waren bereits ausverkauft.

Weiter ging die Fahrt zur Halbinsel Tihany welche am oberen Ende in den Balaton ragt. Wir fanden dort ein idyllisches Plätzchen unterhalb eines Aussichtsturmes. Auf dem Turm genossen wir den Sonnenuntergang.

Wir fahren in Richtung Budapest ca. 2 Stunden und finden einen einsamen Platz an einem der unzähligen Seen die es hier gibt.

Durch Schlammwege dafür aber schön einsam.